Das Menschenmögliche zu erkennen, das ist Verstand.
Nicht alles Menschenmögliche zu machen, das ist Vernunft.
Stets zu wissen, wann es besser ist, das Menschenmögliche zu lassen, das ist Weisheit.
12.03.2025
Welche Strategie die Union in ihrem Bundestagswahlkampf auch verfolgt haben mag, das Wahlergebnis hat dazu geführt, dass der Union gemäß eigener Abgrenzungsregeln lediglich eine Koalitionsoption geblieben ist. Ob das klug war oder fahrlässig, mag jede und jeder für sich selbst bewerten.
Sichtbar wird, dass die Union von fundamentalen Wahlansagen Abstand nehmen muss, noch ehe die neue Regierung gebildet wurde. Obwohl wir seit Jahrzehnten wissen, dass zwischen den Wahlversprechen und den Regierungsergebnissen zumeist Welten liegen, ist die aktuelle politische Lage meines Erachtens besonders brisant. Unserer Gesellschaft fehlen gemeinsame übergeordnete Ziele. Unser Alltag wird zunehmend bestimmt durch Angst, Wut und Frustration. Die Toleranzbereitschaft ist fast überall auf ein sehr niedriges Niveau gesunken. Meinungen stehen unversöhnlich gegeneinander. Jede und jeder wähnt sich selbst im Recht. [Weiterlesen]
15.02.2025
Obwohl wir in den vergangenen Monaten und Jahren viele Gewalttaten zu verzeichnen hatten, die nachweislich einen islamistischen Hintergrund haben, mehren sich vor der Bundestagswahl Demonstrationen gegen „Rechtsextremismus“ und nationalsozialistisches Gedankengut. Kaum ist ein Attentat auf unsere freie, offene Gesellschaft verübt worden, strömen „Omas gegen rechts“ und andere Moralisten auf die Straßen, um die „Dummen“ vor dem Ende unserer Demokratie zu warnen. Gegen Menschen, die ein Kalifat in Deutschland fordern, die Frauenrechte einschränken wollen, die Juden und Homosexuelle hassen, regt sich seltsamerweise weniger Widerstand. [Weiterlesen]
09.02.2025
Meinungen prallen aufeinander und stehen scheinbar unversöhnlich gegeneinander. Diesen Eindruck habe ich nicht erst seit die sog. „Ampelregierung“ zerbrochen ist, und der Wahlkampf begonnen hat. Dieser Eindruck vermittelt sich mir schon sehr lange. Die Ausschließlichkeit, mit der viele ihre persönliche Meinung vertreten, und die Aggressivität haben meines Erachtens jedoch eine neue Ausprägung erreicht. Bei dieser Entwicklung sind Respekt und Sachlichkeit auf der Strecke geblieben.
Hoch im Kurs steht zurzeit die Ausgrenzung unliebsamer Interessengruppen durch eine Stigmatisierung als „nationalsozialistisch“. Kennzeichnend für den Nationalsozialismus sind die Radikalität, mit der die antisemitische, rassistische, völkische und nicht demokratische Ideologie verfolgt wurde, und die Bereitschaft dazu, diese Ideologie mit den Mitteln der Gewalt und der Massenvernichtung menschlichen Lebens durchzusetzen. Jede und jeder, der einen anderen Menschen als „Nazi“ beschimpft, muss sich dieser Bedeutung bewusst sein! [Weiterlesen]
Schauspiel in 2 Aufzügen (2021)
Die Kolonie Sieville wurde von dem Milliardär Carl Sieven auf seiner Privatinsel gegründet. Sie sollte ein Ort sein, an dem Menschen gemeinsam eine Vision für eine friedliche, freie und nachhaltige Welt entwickeln. Seine Tochter Carla ließ ihren Mann und ihre gemeinsame Tochter Maya in Deutschland zurück, um Vize-Präsidentin der Sieville Foundation zu werden. Zum ernsten Konflikt zwischen Carla und ihrem Vater kommt es, als Carl Sieven die Altersforschung des Bio-Informa-tikers Greyde unterstützen will, der vollmundig behauptet, der erste Mensch, der 1000 Jahre alt wird, sei bereits geboren worden. Carla hält Greyde für einen Scharlatan und den Flirt mit der Unsterblichkeit für teuflisch. Über diesen Streit mit ihrem Vater übersieht Carla die Probleme ihrer Tochter Maya, die in Deutschland die Auswirkungen der Corona-Pandemie erlebt.
Das Stück ist vollständig online verfügbar: Sieville.
Schauspiel in 3 Akten (2017)
Kim Nerius berichtet 2016 in ihrem Vlog „Nerius On Crime“ über einen Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim in der Kleinstadt Moorum, bei dem ein Kleinkind ums Leben kam. Vor Ort hört sie von jugendlichen Neo-Nazis, die sich regelmäßig in der Gaststube "Urwurst" treffen. Zur gleichen Zeit trifft sich ihre Lebensgefährtin Bettina mit ihrem Schulfreund Alexander in Moorum. Dessen Sohn Walid ist zum Ziel rassistischer und homophober Angriffe geworden. Nach einer Hetzjagd durch die Stadt läuft Walid vor einen Bus. Alexander bangt um das Leben seines Sohnes.
Die Situation in Moorum spitzt sich weiter zu, als der Anführer der jugendlichen Neo-Nazis erschossen wird, und Bettina Alexander für den Todesschützen hält.
Das Stück ist vollständig online verfügbar: #lichterkettemoorum
Das Essay „Demokratie allein reicht nicht“ ist Ausdruck meiner Sorge um unser Land. Ich bin der Ansicht, dass wir in Deutschland und Europa vor Problemen stehen, die weder von der aktuellen noch einer neu zusammengesetzten Regierung ausreichend gelöst werden können, wenn das politische „Business-As-Usual“ einfach weitergeht.
Dabei denke ich nicht allein an den Krieg in der Ukraine und an andere außenpolitische Herausforderungen. Vor allem denke ich an die Entwicklung unserer Gesellschaft. Es mehren sich Stimmen, die vor einer Gefährdung unserer „Demokratie“ warnen. Dabei ist vor allem eine Gefahr gemeint, die von den sogenannten politischen Rändern auszugehen scheint. Wir haben aber in unserem Gemeinwesen nicht nur rechte und linke Ideologien und dazwischen breiten Konsens. Wir leben in einer Gesellschaft mit vielen unter-schiedlichen Interessen, die es auszugleichen gilt. Aber dieser Ausgleich findet meines Erachtens nicht ausreichend statt.
Stattdessen nehme ich Menschen wahr, die ihre persönliche Meinung immer lauter verkünden und wenig Neigung zeigen, andere Ansichten gelten zu lassen. Diese Neigung zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten und hat sich auch im politischen Alltag etabliert. Besserwisserei, Selbstgefälligkeit und ein schwer zu ertragender Hang dazu, andere zu belehren und zu bevormunden ist meines Erachtens ein hervorstechendes Merkmal unserer aktuellen Regierung. Ich beobachte die Arbeit der sog. „Ampel“ mit wachsendem Unverständnis, das zuweilen in Wut umschlägt. Oft frage ich mich, ob wir in den 61 Jahren, auf die ich mehr oder weniger bewusst zurückblicken kann, jemals ei-ne Regierung hatten, die bei vergleichbarer Unprofessionalität eine ebenso ausgeprägte Selbstgefälligkeit an den Tag gelegt hat.
Ich wünsche mir einen politischen Neuanfang. Meines Erachtens benötigen wir in Deutschland jedoch eine viel umfassendere Veränderung als nur eine neue Regierung. Der sogenannte "Souverän" muss endlich "mündig" werden, damit die Bürgerinnen und Bürger von den Regierenden auf Augenhöhe wahrgenommen werden.
Voraussetzung für eine so gravierende Änderung der politischen Kultur ist eine ehrliche und umfassende Bestandsaufnahme, eine systematische und transparente Gesamtbewertung unseres Gemeinwesens. Wo stehen wir und wo wollen wir gemeinsam hin?
In meinem Essay stelle ich eine Forderung auf und begründe sie. Darüber hinaus beschreibe ich eine Methode, die eine Gesamtbewertung unseres Gemeinwesens unter-stützt. Ich beschreibe, was aus meiner Sicht zu tun ist, warum es getan werden sollte, wer es tun sollte und wie es getan werden kann.